ÜBER GANG Eine Kunstaktion im Öffentlichen Raum mit Carlos Silva und den Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Arkonaplatz, Berlin.

Über Gang

Immer mehr Aktivisten und Bürgerinnen und Bürger marschieren auf die Straßen, um den Öffentlichen Raum für sich zurück zu erobern. Die Straßen, die von den Autos beherrscht werden und die Bürger ins Abseits drängen, werden wieder zum Mittelpunkt des Miteinanders. Konzepte wie "Open Spaces" oder "Parking Day" sind nur wenige Beispiele, die den Apell "Wir sind die Stadt!" zum Ausdruck bringen wollen. Interna- tionale Festivals, Architekturbiennalen und Kulturprojekte setzen sich seit einiger Zeit immer mehr mit dem Brennpunkt Öffentlicher Raum ausein- ander und mobilisieren so ein Bewußtsein für ein besseres Miteinander. Die Ruppiner Straße vor der Grundschule am Arkonaplatz ist ein eben- solcher Öffentlicher Raum, der im Namen der Kinder und Schüler zurück erobert werden will. Das historische Ensemble Arkonaplatz - Spielplatz- Grundschule, das vor mehr als 100 Jahren gesetzt wurde, hat aufgrund des erhöhten Durchfahrtsverkehrs auf der Ruppiner Straße eine gefährli- che Kluft entstehen lassen. Das Überqueren der Straße, insbesondere bei Schulbeginn und -ende ist tagtäglich eine Herausforderung für Schüler und Eltern. Die Unfallgefahr ist erheblich gestiegen.

Gemeinsam mit dem kolumbianischen Architekten und Bildenden Künstler Carlos Silva werden die Schülerinnen und Schüler der Grundschule in einer Kunstaktion auf Initiative einer breiten Elternschaft die Straße für dreiTage auf ihre Weise vereinnahmen. Die geometrischen Landschaften, die Silva entwirft, spielen mit den Perspektiven und Räumen, so dass sie das Moment des Innehaltens und des Wunderns provozieren und ermöglichen. Das Herkömmliche wird aufgebrochen und irritiert. Es findet ein neues Lesen, eine neue Interpretation der konkreten urbanen Situation statt.